Rassistisch motivierter Mordversuch an Antifa-Aktivisten in Osaka.

Am 25. November kam es in Kyoto zu einem Mordversuch an einem Mitglied der japanweit agierenden Antifa-Gruppe C.R.A.C. (Counter-Racist Action Collective). Der Angreifer ist ein seit mehreren Jahren aktiver Neofaschist. Im Folgenden findet ihr das übersetzte Statement der Gruppe C.R.A.C.

Über den Mordversuch von „Japan First Party“-Politiker Yasuhiko Aramaki an einem C.R.A.C.-Mitglied

Am 25.11. wurde das C.R.A.C.-Mitglied Daisuke Itō im Stadtteil Doyama (Osaka) vom ehemaligen Vorsitzenden der Kyotoer Ortsgruppe der „Japan First Party“, Yasuhiko Aramaki, mit einem Messer gestochen. Da das Opfer die Polizei rief, wurde Aramaki noch an Ort und Stelle wegen Mordversuchs festgenommen. 

Der Chef der „Japan First Party“, Makoto Sakurai bzw. Makoto Takada, wie er in Wirklichkeit heisst, äußerte sich dazu, folgendermaßen: „Diese Angelegenheit hat mit unserer Bewegung nichts zu tun, es ist aber ein Fall den man nicht unbeachtet lassen kann“ und erklärte noch am selben Tag des Parteiausschluss Aramakis.

Was Sakurai hier von sich gibt ist unglaublich.

Die „Japan First Party“ und ihre „Zaitokukai“ genannte Vogängerorganisation fordern seit 2007 den Ausschluss der koreanischen Minderheit, Ausländern und ethischen Minderheiten aus Japan. Des weiteren wiegelt die „Japan First Party“ mit Makoto Sakurai als Anführer zu Gewalt und Mord an den genannten Gruppen auf.

Yasuhiko Aramaki war sowohl bei der „Japan First Party“ als auch der „Zaitokukai“  Mitglied der Führungsebene der jeweiligen Organisation. Er beteiligte sich 2009 am Angriff auf die Koreanische Schule in Kyoto, 2010 am Angriff auf die Gewerkschaft in Tokushima und war vor kurzem auch bei einem gewalttätigen Angriff in Kawasaki dabei. Die JPF/Zaitokukai waren für eine Vielzahl an Hatecrime-Fällen verantwortlich, Aramaki hatte bei fast allen seine Finger mit im Spiel.

Im Mai 2011, inmitten des Chaos der Fukushima-Katastrophe, äußerte sich Makoto Sakurai bei einem Vortrag in Kyoto folgendermaßen: 

„Auf dieses Land kommt ein Vernichtungskrieg zu. Es kommt die Zeit, in der wir unser Leben in die Waagschale werfen und Koreaner, antijapanische Linksextremisten und deren verdammte Spione totschlagen werden müssen. Dann benenne ich unsere Organisation von „Konservative in Aktion“ zu „Konservative im Kampf“ um. Auf jeden Fall wird das so kommen. 「…」Bis zu diesem Vernichtungskrieg dauert es nicht mehr lange. Alle die ihr hier seid, die Parole „Jederzeit entschlossen“ soll euer Leitbild sein!“


Quelle: https://togetter.com/li/483179

Als Sakurai die Rede hielt, stand Aramaki neben ihm und nickte zustimmend. Als Aramaki jetzt versuchte das C.R.A.C.-Mitglied zu erstechen, schrie er dabei „Du Koreanerschwein!!“. 

Davon ausgehend, handelte es sich bei dem Mordversuch nicht um eine einfache Straßenrauferei, sondern um einen waschechten, kiminellen rassistischen Angriff.

Das Opfer ist zwar kein Koreaner sondern Japaner, aber Yasuhiko Aramaki fantasierte sich den Mordversuch als Kampf gegen Koreaner zusammen. Aramaki hat sich für die Lehren Sakurais begeistert und sie genau befolgt. Das Resultat sehen wir hier. Wohin Hatespeech (Verhetzung) führt, das zeigt uns der vorliegende Fall in aller Unverblümtheit.

Aramaki, der völlig aufgeregt mit dem Messer herumfuchtelte, konnte dank des couragierten Einsatzes einer weiteren anwesenden Person am Arm gepackt und überwältigt werden. Ohne diese Person wäre es zum Mord gekommen. Aramaki, seine Unterstützer und die Japan First Party sollten der Person ihre Dankbarkeit zeigen.

Aramaki betrieb die Bar “J-Flag”. Zu deren Umfeld gehört etwa Hitoshi Nishimura, der ehemalige Vorsitzende der Kyotoer Ortsgruppe der „Japan First Party”. Unter Aramakis Unterstützern und in seinem weiteren Umfeld gibt es Leute, die die rassistische Attacke zu als gerechte Tat rechtfertigen und propagieren, aber da wir derzeit extrem sauer sind, sollten diese Leute vor unbedachten Handlungen und Äußerungen strikt Abstand nehmen. Alles was ihr sagt wird aufgezeichnet, lasst euch das eine Warnung sein.

STATEMENT

Nov 28th, 2020


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert